Ursprünglich hatten wir nicht geplant eine Firma zu gründen oder unser Lätzchen zu verkaufen.

Als Mutter von 5 Kindern im Alter zwischen 0 und 9 Jahren war es alltäglich, dass nach jedem Essen mindestes ein Kind umgezogen werden musste.

Eines lag in der Babywippe, bekam Beikost und kaute gerne auch mal auf dem Lätzchen herum. Um zudem die Babywippe vor ausgespuckter Frühkarotte zu schützen, legte ich meist zusätzlich zum Lätzchen ein Handtuch auf den Bezug.

Das Nächste saß im Hochstuhl und experimentierte fröhlich (weniger zu meiner Freude) mit dem Essen. Fast immer fiel Essen durch den Spalt zwischen Kind und dem am Hochstuhl befestigten Tablett auf die Hose. Auch das Oberteil wurde meist in Mitleidenschaft gezogen. Was die Hose nicht aufhielt, musste ich anschließend vom Boden aufwischen.

Unser Mittlerer konnte bereits selbständig am Tisch sitzen, was meist sowohl mit einem schmutzigen Kind als auch einem schmutzigen Stuhl endete. Nicht selten wurde der Klettverschluss des Lätzchens während des Essens selbständig geöffnet und die gesammelten Werke in der Auffangschale verteilten sich in der näheren Umgebung.

Nummer 4 hatte derweil die Wasserfarben gleichmäßig auf dem Papier und dem Pullover verteilt und Nummer 5 hat sich beim Plätzchen backen mit Mehl paniert.

Für mich war es schwierig, all diese eigentlich schönen Aktivitäten zu genießen, da ich schon in Gedanken beim Waschen und Bügeln war, obwohl gerade Essen in entspannter Atmosphäre sehr wichtig für Kinder und deren Entwicklung ist. Zudem war die nächste Mahlzeit nur wenige Stunden entfernt, wofür ich wiederum frische Lätzchen benötigte. Ganz abgesehen vom Säubern des Tisches, Umziehen der Kinder, Wischen des Bodens und Hausaufgaben machen (und da war noch nichts gekocht).

2021 brachte Corona „das Fass dann zum Überlaufen“ , denn als alle Kinder 24/7 zu Hause waren, pendelte ich gefühlt zwischen Waschmaschine, Bügelbrett und Küche. Ich habe unzählige Varianten verschiedenster Lätzchen ausprobiert, aber keines war meinen Anforderungen gewachsen. Die Lätzchen aus Baumwolle mussten nach jedem Einsatz – neben der sonst noch schmutzig gewordenen Wäsche – ebenfalls in die Waschmaschine. Zudem waren diese nicht wasserdicht und selbst bei Produkten aus Bio- Baumwolle war mir die Gefahr zu groß, dass die oftmals zum Schutz beim Transport eingesetzten Fungizide nicht vollständig aus den Fasern auszuwaschen sind.

Die unzähligen abwaschbaren Kunststoffvarianten waren nicht komplett frei von Schadstoffen oder schützten selbst mit Auffangschale nicht ausreichend, denn nur ein geringer Teil des Essens und der Flüssigkeiten landeten in der Schale. Das meiste fiel daran vorbei auf den Schoß und Boden.

Es musste ein Lätzchen gefunden werden, das „über den Tellerrand hinaus denkt“ und „mitwächst“.